Die deutsch-polnischen Beziehungen von 1933 bis 1939: Kontinuität oder Wandel?

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GRIN Verlag, 2007 - 144 Seiten
Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Geschichte), 75 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Diese Staatsexamensarbeit (insgesamt 135 Seiten, davon 8 Seiten Quellen und Literatur) untersucht die deutsch-polnische Beziehung von 1848 bis 1939. Als zentrale Frage steht im Raum: Wie kam es zum Zweiten Weltkrieg gegen Polen, trotz Nichtangriffspakt von 1934? Untermauert wird die Arbeit durch eine Vielzahl von Karikaturen (vor allem aus dem "Völkischen Beobachter" und dem "Kladderadatsch"). Note: 1,0, Abstract: Als Warschau und Berlin - knapp ein Jahr nach Ernennung Hitlers zum Reichskanzler - am 26. Januar 1934 die deutsch-polnische Nichtangriffserklärung proklamierten, kam dies einer politischen Sensation gleich. Nach Jahren diffamierender Hetze auf beiden Seiten schien ein Wandel in den gegenseitigen Beziehungen eingetreten zu sein, der für die weitere Zukunft hoffen ließ. Dabei stand der Pakt "augenscheinlich" im völligen Widerspruch zur Außenpolitik der Weimarer Republik, in der eine derartige deutsch-polnische Verständigung sicherlich nie zur Verwirklichung gekommen wäre. Im Gegenteil: Die deutschen Machteliten, das Auswärtige Amt und auch die Reichswehr wurden durch diesen außenpolitischen Schritt Hitlers regelrecht "brüskiert," bestand doch noch bis in die Dreißiger Jahre hinein der Konsens, dass eine gutnachbarschaftliche Beziehung zu Polen nur erreicht werden könnte, wenn Polen einer Revision seiner Westgrenze zugunsten Deutschlands zustimmen würde. Zuschriften konservativer Kreise an den Reichspräsidenten von Hindenburg drückten vehement ihre starke Besorgnis über Hitlers eingeleitete Annäherung an Polen aus. Dabei hatte diese Gruppe noch vor einem Jahr Hitler in den "Sattel der Regierung" verholfen. Doch Hitler, der mit diesem Nichtangriffspakt seinen ersten größeren außenpolitischen Erfolg fei
 

Inhalt

Das Dritte Reich und Polen Zwischen Krisen
31
und die erneute Teilung Polens 88 3 4 3 Der deutsche Überfall auf Polen
95
Schlussbemerkungen
126
Urheberrecht

Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 32 - Damit ziehen wir Nationalsozialisten bewußt einen Strich unter die außenpolitische Richtung unserer Vorkriegszeit. Wir setzen dort an, wo man vor sechs Jahrhunderten endete. Wir stoppen den ewigen Germanenzug nach dem Süden und Westen Europas und weisen den Blick nach dem Land im Osten. Wir schließen endlich ab die Kolonial- und Handelspolitik der Vorkriegszeit und gehen über zur Bodenpolitik der Zukunft. Wenn wir aber heute in Europa von neuem Grund und Boden reden, können wir in erster Linie...
Seite 93 - Für den Fall einer territorial-politischen Umgestaltung der zum polnischen Staate gehörenden Gebiete werden die Interessensphären Deutschlands und der UdSSR ungefähr durch die Linie der Flüsse Narew, Weichsel und San abgegrenzt. Die Frage, ob die beiderseitigen Interessen die Erhaltung eines unabhängigen polnischen Staates erwünscht erscheinen lassen und wie dieser Staat abzugrenzen wäre, kann endgültig erst im Laufe der weiteren politischen Entwicklung geklärt werden.
Seite 64 - Die deutsche Regierung und die polnische Regierung halten den Zeitpunkt für gekommen, um durch eine unmittelbare Verständigung von Staat zu Staat eine neue Phase in den politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen einzuleiten.
Seite 64 - Beide Regierungen erklären ihre Absicht, sich in den ihre gegenseitigen Beziehungen betreffenden Fragen, welcher Art sie auch sein mögen, unmittelbar zu verständigen. Sollten etwa Streitfragen zwischen ihnen entstehen, und sollte sich deren Bereinigung durch unmittelbare Verhandlungen nicht erreichen lassen, so werden sie in jedem besonderen...
Seite 47 - Aber auch wenn wir alles tun, um den Krieg zu vermeiden, und dem Feind auch jeden Vorwand zum Krieg nehmen: Wir können den Krieg nicht verhindern, wenn die anderen...
Seite 64 - Überzeugung, daß sich auf diese Weise die Beziehungen zwischen ihren Ländern fruchtbar entwickeln und zur Begründung eines gutnachbarlichen Verhältnisses führen werden, das nicht nur ihren beiden Ländern, sondern auch den Übrigen Völkern Europas zum Segen gereicht.
Seite 64 - Grundlage für die künftige Gestaltung dieser Beziehungen festzulegen. Beide Regierungen gehen von der Tatsache aus, daß die Aufrechterhaltung und Sicherung eines dauernden Friedens zwischen ihren Ländern eine wesentliche Voraussetzung für den allgemeinen Frieden in Europa ist. Sie sind deshalb entschlossen, ihre gegenseitigen Beziehungen auf die im Pakt von Paris vom 27. August 1928 enthaltenen Grundsätze zu stützen, und wollen, insoweit das Verhältnis zwischen Deutschland und Polen in Betracht...
Seite 64 - Die durch diese Grundsätze geschaffene Friedensgarantie wird den beiden Regierungen die große Aufgabe erleichtern, für Probleme politischer, wirtschaftlicher und kultureller Art Lösungen zu finden, die auf einem gerechten und billigen Ausgleich der beiderseitigen Interessen beruhen.
Seite 64 - Streitfragen zwischen ihnen entstehen und sollte sich deren Bereinigung durch unmittelbare Verhandlungen nicht erreichen lassen, so werden sie in jedem besonderen Falle auf Grund gegenseitigen Einvernehmens eine Lösung durch andere friedliche Mittel suchen, unbeschadet der Möglichkeit, nötigenfalls diejenigen Verfahrensarten zur Anwendung zu bringen, die in den zwischen ihnen in Kraft befindlichen anderweitigen Abkommen für solchen Fall vorgesehen sind.

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