Politik, wirtschaft, weisheitO. Reichl, 1922 - 200 Seiten |
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Häufige Begriffe und Wortgruppen
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Beliebte Passagen
Seite 14 - Häuser des Himmels', einmal zu verweilen; und es kreist [...]."45 Was in den Geschichten Jaakobs als "Wechsel der Charakterrolle" beschrieben wird, findet sich schon bei Bertram: "Catilina ist [...] die Präexistenzform jedes Cäsar: alles groß Legitime hat das Stadium anrüchiger und verbrecherischer Illegitimität zu durchmessen; aber alles Cäsarische bedarf auch immer wieder der Taufe des Catilinarischen. Cäsar ist immer schon ein Erbe, der sich einer thronräuberischen Kraft in sich erinnern...
Seite 14 - Der kampf entschied sich schon auf sternen : Sieger Bleibt wer das schutzbild birgt in seinen marken Und Herr der zukunft wer sich wandeln kann.
Seite 14 - Revolutionäre unterliegt und dient dem Gesetz, daß es dem bekämpften Dauernden in seinem besten Wesen gerade zu weiterer Dauer verhelfen muß. Revolution, vor allem geistige — aber jede Revolution ist zuletzt geistig — ist das Jungbad des Dauernden. Catilina ist, mit Nietzsche, die Präexistenzform jedes Cäsar: alles groß Legitime hat das Stadium anrüchiger und ver* brecherischer Illegitimität zu durchmessen; aber alles Cäsarische be* darf auch immer wieder der Taufe^ des Catilinarischen.
Seite 82 - Es ist eines der tragischen Mißverständnisse dieser Zeit, daß der Sozialismus noch immer als Parteifrage verstanden und behandelt wird, und dies von Anhängern sowohl als Gegnern. In Wahrheit wurzelt sein Gedanke tief unter allen Parteien; er weist über alle mögliche Parteibildung hinaus. Sein Ideengehalt umgrenzt eine neue Lebensbasis, oberhalb derer erst von Parteiprogrammen die Rede sein kann. Die sozialistische Weltanschauung, wie seinerzeit die christliche, ist die Verkörperung einer ganz...
Seite 82 - Marxismus wird noch von vielen weiterbekannt, aber ebensowenig wie die Augsburgische Konfession, bezeichnet er den notwendigen äußeren Ausdruck der lebendigen Idee, die aller Gestaltung innerer Seinsgrund ist. Man kann Sozialist sein und im übrigen konservativ, liberal oder radikal, buchstabengläubig oder konfessionslos, historisch denkend oder Rationalist, des Erbbesitzes Freund oder sein Gegner. Wie im Altertum eine Verwandlung der Gesamteinstellung dem Leben gegenüber die heidnische Menschheit...
Seite 57 - ... Beherrscher nicht fortwünschten: „Wozu sollen wir sie fortwünschen? Zu dem, was sie hier tun, sind sie gerade geschickt. Wessen bedarf es denn zum Regieren? Einer so großen Oberflächlichkeit, daß es einem nur um äußerliche Ge...
Seite 45 - ... Doktrinen einfach zu messen und einfach zu verwerfen. So unkompliziert liegen die Dinge doch nicht. Was hier zu sagen ist, hat klassisch Graf Hermann Keyserling formuliert: in .Politik, Wirtschaft, Weisheit' (Seite 44). Er sagt: „Herrschenkönnen rechtfertigt Eroberungswillen vor Gott und Menschen, trotz aller abstrakten Moral. Wie das Weib Jedem, der Liebe zu wecken weiß, über alle Normen hinweg das Recht zum Geliebtwerden zugesteht, so schafft starker Wille unter Willensschwäche) n sowohl...
Seite 14 - ... auch immer wieder der Taufe^ des Catilinarischen. Cäsar ist immer schon ein Erbe, der sich einer thronräuberischen Kraft in sich erinnern muß, um nicht in bloßer augustischer Legitimität zu verdorren; aber Catilina ist auch schon Cäsars Ahnherr und in den Ablauf der Dinge noch in der Empörung bereits legitim eingeordnet. Immer sind die Bringer des frevelnd Neuesten und Unerhörtesten zugleich gerade die Wahrer und Wiederheraufführer des am längsten Gehörten. Das wahrhaft Revolutionäre,...
Seite 60 - G& schichte entrinnt kein Mensch und kein Volk, und war Deutschland von jeher ein Obrigkeitsstaat, so hat dies innere Gründe, die auch weiter den Charakter der Erscheinung bestimmen werden. Die Deutschen hielten bis vor kurzem an dieser...